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Sinnvolles Üben

Gerade wenn ein Kind in der (Grund-)Schule Schwierigkeiten mit einem Fach hat, stellt sich hĂ€ufig Entmutigung ein. Die wichtigste Aufgabe der Förderung ist jetzt, das Kind fĂŒr das Lernen wieder zu ermutigen. Das zusĂ€tzliche Üben muss daher sorgfĂ€ltig geplant sein und sollte sich an folgenden "Faustregeln" orientieren: 

  • Die Zeiten gemeinsam mit dem Kind/Jugendlichen besprechen und festlegen.  Kinder und Jugendliche haben heute viele Termine. Neben der Schulzeit gibt es Verpflichtungen durch AktivitĂ€ten im Freizeitbereich, die koordiniert werden mĂŒssen. Sport, Musikunterricht, Hobbys, Spiel und Treffen mit Freunden sind alles sinnvolle u. wichtige AktivitĂ€ten. Problematisch ist manchmal die Dichte der Termine. Verhindern Sie durch eine gute Zeitplanung, dass Üben unter Zeitdruck geschieht. Üben "zwischen TĂŒr und Angel" erzeugt bei allen Beteiligten eine schlechte Stimmung, die effektives Lernen verhindert. Machen Sie daher einen Wochenplan, in den sie alle AktivitĂ€ten eintragen und suchen Sie nach sinnvollen Zeiten. 
  • Lieber hĂ€ufiger und kĂŒrzer arbeiten. Die KonzentrationsfĂ€higkeit von Kindern und Jugendlichen ist begrenzt! 4x15 Minuten in der Woche konsequent durchgehalten bringt mehr (z.B. beim Rechtschreibtraining), als 1x1 Stunde in der Woche. 
  • Langfristig arbeiten - nicht kurz vor Arbeiten. Planen Sie langfristig und orientieren Sie sich nicht an der nĂ€chsten Arbeit. Die Fixierung auf die nĂ€chste Klassenarbeit ("Ich muss eine 2 schaffen!!!) bringt zusĂ€tzlichen Lernstress. 
  • Nichts motiviert so sehr wie der Erfolg: Die Lernmotivation hĂ€ngt entscheidend davon ab, ob Erfolge erlebt werden. Beim hĂ€uslichen Üben haben Sie es in der Hand, ob ein Kind oder ein/e Jugendliche/r Erfolg erlebt: WĂ€hlen Sie die Aufgabenschwierigkeit so, dass das Kind auf jeden Fall Erfolg haben kann! Das heißt: Aufgaben fĂŒr das Lesen, Rechnen und Schreiben so auswĂ€hlen, dass das Kind den grĂ¶ĂŸten Teil auf jeden Fall bewĂ€ltigen kann. 
  • Bei speziellen Lernschwierigkeiten (Lesen oder Schreiben) zunĂ€chst durch Beobachten herausfinden, auf welcher "Lernstufe" sich ein Kind befindet. Das ist natĂŒrlich fĂŒr Eltern u.U. recht schwierig. Bevor Sie aber falsche oder sinnlose Übungen machen, bzw. Ihr Kind erneut ĂŒberfordern, sollten Sie sich Rat holen und
  • Im Zweifelsfall die Inhalte mit Lehrerin oder Lehrer abstimmen. Die Lehrerin oder der Lehrer Ihres Kindes berĂ€t Sie gern, welche Übungen speziell fĂŒr Ihr Kind hilfreich sind.
  • Nicht das wiederholen, was ohnehin schon nicht klappt! 
  • Nur ĂŒben, wenn die Beziehung stimmt! Eltern fĂŒhlen sich hĂ€ufig nicht in der Lage ihre Kinder hilfreich zu fördern: Sie sind "viel zu nah dran" bzw. sogar in das Lernproblem mit eingebunden.  Verstehen sie das Lernproblem nicht, unterstellen Eltern oft "Faulheit" oder sind verĂ€rgert. Deshalb ist es manchmal sinnvoll, wenn die Übungen von einer anderen Person begleitet werden, die "mehr Abstand" hat. 

Das Gras wÀchst nicht schneller, wenn man daran zieht.

- afrikanisches Sprichwort -

 

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