Gerade wenn ein Kind in der (Grund-)Schule Schwierigkeiten mit einem Fach hat, stellt sich häufig Entmutigung ein. Die wichtigste Aufgabe der Förderung ist jetzt, das Kind für das Lernen wieder zu ermutigen. Das zusätzliche Üben muss daher sorgfältig geplant sein und sollte sich an folgenden "Faustregeln" orientieren:
Die Zeiten gemeinsam mit dem Kind/Jugendlichen besprechen und festlegen. Kinder und Jugendliche haben heute viele Termine. Neben der Schulzeit gibt es Verpflichtungen durch Aktivitäten im Freizeitbereich, die koordiniert werden müssen. Sport, Musikunterricht, Hobbys, Spiel und Treffen mit Freunden sind alles sinnvolle u. wichtige Aktivitäten. Problematisch ist manchmal die Dichte der Termine. Verhindern Sie durch eine gute Zeitplanung, dass Üben unter Zeitdruck geschieht. Üben "zwischen Tür und Angel" erzeugt bei allen Beteiligten eine schlechte Stimmung, die effektives Lernen verhindert. Machen Sie daher einen Wochenplan, in den sie alle Aktivitäten eintragen und suchen Sie nach sinnvollen Zeiten.
Nichts motiviert so sehr wie der Erfolg: Die Lernmotivation hängt entscheidend davon ab, ob Erfolge erlebt werden. Beim häuslichen Üben haben Sie es in der Hand, ob ein Kind oder ein/e Jugendliche/r Erfolg erlebt: Wählen Sie die Aufgabenschwierigkeit so, dass das Kind auf jeden Fall Erfolg haben kann! Das heißt: Aufgaben für das Lesen, Rechnen und Schreiben so auswählen, dass das Kind den größten Teil auf jeden Fall bewältigen kann.
Bei speziellen Lernschwierigkeiten (Lesen oder Schreiben) zunächst durch Beobachten herausfinden, auf welcher "Lernstufe" sich ein Kind befindet. Das ist natürlich für Eltern u.U. recht schwierig. Bevor Sie aber falsche oder sinnlose Übungen machen, bzw. Ihr Kind erneut überfordern, sollten Sie sich Rat holen und
Nur üben, wenn die Beziehung stimmt! Eltern fühlen sich häufig nicht in der Lage ihre Kinder hilfreich zu fördern: Sie sind "viel zu nah dran" bzw. sogar in das Lernproblem mit eingebunden. Verstehen sie das Lernproblem nicht, unterstellen Eltern oft "Faulheit" oder sind verärgert. Deshalb ist es manchmal sinnvoll, wenn die Übungen von einer anderen Person begleitet werden, die "mehr Abstand" hat.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
- afrikanisches Sprichwort -